Künstler:innen

Anlässlich des 50. Geburtstages von Sarah Kane kooperieren sechs freie Theatergruppen aus dem Rhein-Main-Gebiet und führen ihr Gesamtwerk an den Landungsbrücken Frankfurt auf.  Als Werkschau, als Reihe, als Festival mit Rahmenprogramm.


Foto Niko Neuwirth
Foto Niko Neuwirth

 

LANDUNGSBRÜCKEN FRANKFURT

 

ist eine Plattform für darstellende Kunst. Gegründet als Ensemble für modernes klassisches Sprechtheater im Jahr 2004 in einer Lagerhalle im Frankfurter Westen, die seitdem zum großen Teil in Eigenarbeit und mit finanzieller Unterstützung vor allem durch das Kulturamt der Stadt Frankfurt in eine multifunktional nutzbare Spielstätte umgebaut wurde. Seit 2010 sind die Landungsbrücken vom Kulturamt der Stadt Frankfurt zunächst konzeptionell, ab 2016 institutionell sowohl für ihre eigene Theaterarbeit als auch als Plattform für fremde Gruppen, die am Haus gastieren, produzieren oder kooperieren, gefördert.

 

Landungsbrücken Frankfurt ist ein freies und Off-Theater im eigentlichen Sinne. Mit all den damit verbundenen Vor- und Nachteilen, die das mit sich bringt. Die Freiheit, künstlerisch, inhaltlich und ästhetisch das zu tun, was man will, was man muss, und das an einem komplett geschützten Ort und in einem geschützten Raum, der keinerlei Kompromisse eingehen, Erwartungen erfüllen und Interessen befriedigen will und auch nicht muss, geht in der freien Theaterszene stets fast zwangsläufig einher mit prekären Arbeitsbedingungen, logistischen, personellen und anderen Einschränkungen und Unzulänglichkeiten. Die aber nie als Ausrede dienen dürfen, nicht die Kunst oder das Theater zu machen, das man machen will. Oder zumindest den Versuch zu unternehmen.

 

Landungsbrücken Frankfurt zeigt die Eigenproduktion ZERBOMBT.


Fotos Tayfun Selcuk
Fotos Tayfun Selcuk

 

MÄDCHEN*THEATER

 

ist ein fünfköpfiges Frauenkollektiv, das sich 2017 an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt gründete und seitdem in verschiedenen Konstellationen arbeitet. mädchen*theater setzt sich künstlerisch mit dem Spannungsfeld von Frauen in Kunst und Kultur auseinander. Ausgehend von der Frage wie ein Theater aussehen kann, das sich den Stempel “Mädchen” aufdrückt und diesen im nächsten Schritt ins Extreme treibt, steht die Entwicklung einer eigenen, kollektiven, vermeintlich weiblichen Arbeitsweise im Mittelpunkt des künstlerischen Interesses.

 

mädchen*theater das sind: Anne Kapsner, Léa Zehaf, Meike Hedderich, Ortrun Sommerweiß und Viviane Niebling. Bei Phaidras Liebe wird Meike Hedderich Regie führen, Ortrun Sommerweiß übernimmt die musikalische Leitung und Léa Zehaf wird als Strophe auf der Bühne stehen.

 

MÄDCHEN*THEATER zeigt PHAIDRAS LIEBE.


Foto Niko Neuwirth
Foto Niko Neuwirth

 

pan productions – poetic act narrative

Hinter dem Label pan productions verbirgt sich das Vorhaben des Frankfurter Theatermachers Sebastian Bolitz, Poesie und Magie wieder vermehrt in das Theater einkehren zu lassen. Seine auf gemeinsame Ensembleprozesse gestützten Inszenierungen zeichnen sich vor allem durch poetisch-bildhafte Kompositionen von Bewegung, Raum und Zeit aus, die stets menschliche Beziehungen und Bedürfnisse thematisieren und in eine allegorisch-ästhetisierte Formsprache übertragen. Das Narrativ erzählt sich hierbei nicht bloß über den gesprochenen Text, sondern durch ein Zusammenwirken von Sprache, Bewegung, Bühnenraum und Klangatmosphäre. Die Arbeiten von PAN PRODUCTIONS fokussieren sich daher auf spartenübergreifende Zusammenarbeit von Künstler*innen aus den Bereichen Schauspiel, Tanz, Choreographie, Videokunst, Raumkunst, Lichtkunst, bildender Kunst und Sprache.

 

pan productions zeigt GESÄUBERT.



Fotos Niko Neuwirth
Fotos Niko Neuwirth

 

KORTMANN&KONSORTEN 

 

 

ist ein professionelles Theaterensemble für ein jugendliches und erwachsenes Publikum. Wir produzieren seit 2010 im Raum Frankfurt eigene Stücke. Unter den Produktionen finden sich Inszenierungen von Klassikern, modernen Stoffen, Stückentwicklungen und Performances. Grundlage für die Stoffauswahl bildet die Thematisierung der persönlichen Freiheit. Die Produktionen spielen zumeist mit der Aufhebung moralischer Grenzen und stellen eine geistige Öffnung zu aktuellen, gesellschaftlich relevanten Themen dar.

 

KORTMANN&KONSORTEN hat keine feste Spielstätte. Und dies ist auch kein Ziel.  

 

Der Wechsel, der zu bespielenden Räume, fördert ein hohes kreatives Potential. Die Auseinandersetzung mit dem Raum führt stets zu neuen Perspektiven auf die eigene Arbeit.

 

KORTMANN&KONSORTEN zeigt GIER.

 


Foto Thorsten Mitsch
Foto Thorsten Mitsch

 

MAREIKE BUCHMANN/FIEL IMPUKS

 

 

Mareike Buchmann arbeitet seit 2012 als Tanz- und Performancekünstlerin, Choreografin und Forscherin in bewegten Anordnungen.

 

Am Ende des Jahres 2015 gründet sie fieLImpuks, als freies Ensemble mit Fokus auf Prozess, Erforschung und Experiment. Die Art und Weise, wie ein Stück entsteht, hängt mit dem jeweiligen Thema zusammen. The way we work bedingt sich durch den Wunsch, sich eigene Produktionsbedingungen zu erlauben und an die jeweiligen Bedürfnisse der Beteiligten anzupassen.

 

Den Kern des Ensembles bilden Mirko Danihel (Sound), Julia Graf (Kostüm), Theresa Lawrenz (Bühne), Robert Krajnik (Dramaturgie) und Mareike Buchmann (Leitung)

 

An den Landungsbrücken waren bisher die Produktionen „Die Warte“ (2016), „Die Unruhe (2017), „Lost“ (2019) zu sehen.

 

MAREIKE BUCHMANN/FIEL IMPUKS zeigt 4.48 PSYCHOSE.


Foto Christian Schuller
Foto Christian Schuller

 

AKGÜN / SCHASSNER / ZEHAF

 

Antigone Akgün (*1993 in Frankfurt) ist freischaffende Performerin, Autorin und Dramaturgin.

Sie studierte Theater-, Film- und Medienwissenschaft, Klassische Archäologie, Griechische Philologie und Philosophie an der Goethe-Universität (Frankfurt) sowie den Master in Dramaturgie an der Hessischen Theaterakademie.

Zuvor Schauspielausbildung in Griechenland, während des Studiums als Performerin und Dramaturgin tätig,

Seit 2017 ist sie Jurorin beim Theatertreffen der Jugend der Berliner Festspiele. 2019 Stipendiatin des Theatertreffen-Blogs,  2020 bekam sie – in Kooperation mit Konstantin Küspert – ihren ersten Werkauftrag als Autorin für das Theater Regensburg.

 

Hannah Schassner arbeitet seit 2015 in unterschiedlichen Konstellationen als Produzentin und Regisseurin in der freien Szene Frankfurts.

An den Landungsbrücken Frankfurt waren ihre Arbeiten „Kopfgeburten“ (2019), „Gisela Elsner: Heilig Blut“ (2018) und „Sie heil“ (2017) zu sehen.

Zuletzt inszenierte sie für Hirsch&Co am Theaterhaus das Kinderstück „Wir so!“.

 

IN HER FACE ODER DIE AUTORIN IST TOT entsteht zusammen mit den beiden Spielerinnen Antigone Akgün und Léa Zehaf in einem Stückentwicklungs- und Rechercheprozess.

 

Léa Zehaf, geboren 1992 in Besançon (Frankreich), studierte Theater-wissenschaft in Aix-en-Provence, Szenische Künste in Hildesheim und Schauspiel an der Hochschule für Darstellende Künste in Frankfurt am Main. Dazwischen war sie in Frankreich in verschiedenen Ensembles als Schauspielerin tätig.

Seit ihrem Abschluss im Jahr 2018 an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst arbeitet sie wieder als freie Schauspielerin, diesmal in Deutschland.

 

AKGÜN/SCHASSNER/ZEHAF entwickeln IN HER FACE als Auseinandersetzung mit Sarah Kanes Rezeptionsgeschichte.